Wie vielen Menschen begegnest du täglich? Wie vielen Menschen begegnest du dabei eher oberflächlich? Wie vielen begegnest du tiefer, so dass wirklich eine Begegnung stattfindet? Dass es eine Bereicherung ist für euer beider Tag?

Einer der ersten Menschen, denen du am Tag begegnest bist du. Wie läuft dein Tag an? Wenn du in den Spiegel schaust, siehst du dich? Oder siehst du eine Person, die die Zähne putzt, sich die Haare kämmt, während du in Gedanken schon bei den nächsten Schritten des Tages bist?

Welchen Unterschied würde auch nur eine Sekunde machen, in der du dich anlächelst und dich und den Tag begrüsst?

Wen siehst du als nächstes, deine Kinder, deinen Partner? Was ist da morgens – eine wirkliche Begegnung oder eine Routine-Umarmung, schnell Brote schmieren, noch schnell den Tag besprechen…?

Welchen Unterschied würde es machen, in den Sekunden, in denen du deinen Partner oder deine Kinder umarmst, diese Umarmung wirklich zu spüren? Dein Gegenüber die Umarmung wirklich spüren zu lassen?

Wo geht es weiter, im Büro? Du triffst einige Kollegen, sagst „Hallo“. Siehst du die Person wirklich?

Welchen Unterschied würde es machen, für den kleinen Augenblick der Begrüssung, dein Gegenüber wirklich anzusehen und von Wesen zu Wesen „Hallo“ zu sagen?

Wie oft bedankst du dich am Tag wie automatisch für Dienste: ein Kollege macht etwas fertig, so dass du weiter arbeiten kannst. In der Kantine bedankst du dich für das Essen. Nach Besprechungen bedankst du dich bei den Kollegen. In der Bäckerei bedankst du dich….

Welchen Unterschied würde es machen, sich nicht nur AUTOMATISCH und für das WAS zu bedanken, sondern auch dafür, DASS dir die jeweilige Person einen Dienst erweist? Und wenn du diesen speziellen Dank einfach auch nur mitschwingen lässt in deinen Worten.

Wie toll ist es z.B., dass wir uns am Sonntag frische Semmeln beim Bäcker gönnen können, um ein tolles Frühstück zu haben. Wie toll ist es, dass hierfür / für dich extra jemand aufsteht? Du könntest sagen, „ist halt sein Job“. Ja ist es. Ausserdem ist es aber eine Person, die den Job macht. Die dir mit ihrem Dienst einen Service erweist.

Welchen Unterschied macht es anders herum für DICH:

  • wenn du von anderen auf der „Hallo, ich habe dich gesehen“ – Ebene begrüsst wirst?
  • wenn du von anderen eine Umarmung erhältst, die zwar kurz aber dafür ehrlich und nährend ist statt routinemässig und flach?
  • wenn dein Gegenüber auch dich wertschätzt, nicht nur was du tust?

Welchen Unterschied bedeutet das für unser Leben, für unser Miteinander, für unsere Welt?
Wir würden uns auch im hektischen Alltag mehr von Mensch zu Mensch begegnen. Wir würden neben der Tun-Ebene mehr Wertschätzung auch auf unserer SEINS-Ebene erfahren. Wir würden uns mehr gesehen und genährter fühlen.

All diese „anderen“ Begegnungen sind möglich – auch im Alltag. Sie brauchen nicht mehr Zeit, nur einen kleine Verschiebung in der Wahrnehmungsebene.

Meine Einladung an dich:


  • Teste diese Möglichkeiten eine Woche lang.
  • Erinnere dich 3x am Tag daran, erlebe und erschaffe 3 Begegnungen.
  • Am Schluss der Woche schaust du zurück: Kannst du einen Unterschied ausmachen? Welchen? Lohnt es sich, „dran“ zu bleiben?

Erzähle mir von deinen Erlebnissen über das Kommentar-Feld!

Heute Vormittag baute sich ein Gefühl in mir auf. Eine diffuse Mischung aus ?? – ich wusste es nicht. Ich gab ihm den Namen Unzufriedenheit. Ein bisschen Wut hier und ein wenig Traurigkeit da. Für den Moment kam ich da nicht weiter und verabschieden liess sich das Gefühl auch nicht.

Früher wäre daraus oftmals sicher kein spassiger Tag mehr geworden.
Vielmehr hätte sich solch eine Situation schon einmal zu einem als verloren empfundenen Tag entwickelt: Ich hätte immer weitere Themen gefunden, die diese Unzufriedenheit genährt hätten. Es wäre eine Menge „dicker Luft“ im Raum gehangen. Nicht spassig für mich, meinen Partner oder andere Mitmenschen.

Es geht auch anders:
Heute stieg ich nicht darauf ein. Stattdessen ging ich nachmittags noch auf einen Berg. Es war wundervoll, weil fast niemand unterwegs war (was ich sehr liebe). Das alleine war schon ein Geschenk. Es gesellte sich ein weiteres Geschenk in Form einer Frage dazu. Diese war in meinem Kopf, als ich fast ganz oben war. Sie lautet:

„Wieviel Raum für Frieden kannst du sein?“

Diese Frage war verbunden mit dem Gedanken „und zwar einfach durch eine andere Wahl, ein anderes Verhalten“.

Ich möchte auch dich fragen:

  • Wieviel Raum für Frieden kannst du sein, in den Du dich hinein entspannen kannst?
  • Wieviel Raum für Frieden kannst du sein, in den sich auch deine Mitmenschen hinein entspannen können?
  • Und wieviel mehr Frieden bringt das in die Welt?

Du bist ein Mit-Schöpfer der Welt
Ersetze das Wort Frieden gerne durch andere Wörter wie Abenteuer, Gemeinschaft, Kreativität, etc. Alleine durch deine Wahl, den Tag so zu gestalten, erschaffst du einen anderen Raum. Ist es nicht genial, dass wir mit entscheiden können, wie sehr der Tag friedlicher, abenteuerlicher, gemeinschaftlicher, kreativer, ….. wird oder wie sehr er sich im schlimmsten Fall als ein Tag für die Tonne anfühlt?

 

…übrigens: in dem freien Raum, der sich nicht mit meiner Unzufriedenheit beschäftigte, hat sich mein Gefühl von heute Vormittag mittlerweile wie von selbst gewandelt. Die Wut ist verschwunden, für die Traurigkeit habe ich Klarheit. I like that.

In mir schlummern einige alte Themen. Verletzungen. Ich kann nicht sagen, welche genaue Ursache sie haben. Es ist auch nicht wichtig.

Manche Verletzungen melden sich seit meiner Jugend, manche bereits seit der mittleren Kindheit. Ich konnte sie früher nie fassen, der Verstand konnte sie nicht greifen. Ich wollte sie nicht. Sie blieben.

Irgendwann verstand ich, dass ich sie nicht einfach abschütteln kann. Ich bemerkte, wie es sich immer wieder aufstaute und dann wieder verebbte, aber nie wirklich verschwand. Ich begann, mich ihnen zuzuwenden. Nicht mit dem Verstand, sondern der Erlaubnis zu fühlen.

Heute kam eine neue dieser Wellen, sie hatte sich bereits angekündigt. Mein Verstand zeterte, er habe jetzt keine Zeit, sich das anzuschauen. Jedoch: ich habe anders entschieden und zwar verletzlich zu sein und das, was da sein will, zu fühlen. Es kamen Tränen, ich wollte schreien. Das tat ich dann auch und fuhr in den Wald.

Es zeigten sich Empfindungen, nicht gestillte Bedürfnisse. Ich kenne nun das Thema in einer anderen Schicht. Es stellte sich wie schon häufig die Frage: „Wie soll ich das im Nachhinein flicken?“. In diesem Moment geht es aber erst einmal nicht ums Tun. Es geht darum, die Empfindungen da sein zu lassen und anzunehmen. Das wurden sie ja lange genug nicht. Es geht auch nicht darum, in diesen Gefühlen zu versumpfen. Es ist viel mehr wie ein Prozess, wie ein Durchfühlen, damit etwas gesehen werden kann. Diese Empfindungen möchten einfach anerkannt sein.

Manche dieser Themen sind dann wie bereinigt. Bei anderen merke ich, dass es noch etwas braucht. Durchs Anschauen habe ich hierfür schon einen Hinweis bekommen, wo ich anknüpfen kann. Entweder mit Hilfe durch andere oder alleine.

Ich glaube nicht, dass wir mit allen alten Themen komplett aufräumen brauchen. Da reicht vielleicht ganz einfach aus pragmatischer Sicht die Zeit nicht aus. Manche Themen sind auch fast schon wie überlebt. Sie sind wie eine Hülle, die man einfach abstreifen kann durch die Frage „Stimmt das heute noch?“. Und wiederum bei anderen Themen bietet mir die Methode des Durchlebens einen guten Dienst. Gerade da wo ich merke, ich blockiere mich sonst weiter in meinem Leben.

Mit diesem Beitrag möchte ich dich einladen, dir deine wichtigen Themen anzuschauen, verletzlich zu sein. Ich möchte dich einladen, dich nicht vor dem Schmerz zu scheuen. Er ist „nur“ eine Energie. Sie will gesehen und integriert werden. Du wirst freier dadurch.

Wenn du ein Thema hast und dir Führung durch dieses Thema wünschst, begleite ich dich sehr gerne im Rahmen deines Coachings durch deinen Prozess. Kontaktiere mich einfach über das Kontakt-Formular.

Kennst du diesen Spruch, der wohl Wilhelm Busch zugeschrieben wird?

Dieser Spruch ist oft verbunden mit einem traurigen oder wehmütigen Seufzer. Man stellt sich dies und jenes vor, träumt von einem Ziel und dann kommt es anders. Man seufzt: „hach, es kommt halt eh immer anders, da kann man nichts machen.“ Man grenzt sich ab, von dem was sich einem zeigt und geht in Widerstand und Ablehnung.

Was ist aber, wenn du in Wirklichkeit geliefert bekommen hast, was du bestellt hast? Es sieht nur anders aus? Was, wenn du in Wahrheit vielleicht sogar etwas Besseres erhalten hast? Was wenn du das nicht erkennen kannst, weil es von deiner festen Vorstellung abweicht?

Was, wenn du dies anerkennen würdest? Nun, du würdest es dir nicht wieder weg wünschen oder zähneknirschend hinnehmen. Du könntest es stattdessen als Beitrag sehen. Und du könntest es als nächste Stufe verwenden, von der aus du weitergehen kannst. Merkst du, wie sich hier Chancen auftun anstelle der alten Widerstände?

Ich will dir ein Beispiel geben:
Kürzlich war ich auf einem 4-tägigen Seminar. Mit vielen neuen Werkzeugen im Koffer und positiver Energie kam ich nach Hause. Ich wollte gerne das Skript durchgehen und die neuen Werkzeuge mit voller Fahrt voraus anwenden. Stattdessen bekam ich eine Erkältung und mein Energielevel sank ins Unterirdische, ich war nur müde. Meine alte Reaktion hier war, mich zu ärgernd „ schon wieder eine Erkältung, na super!“ und auch mich zu pushen: „komm schon, geht schon, du wolltest doch diese Woche…“. Diese alte Reaktion hätte mich noch mehr Energie gekostet.

Zugegeben, ich hing zuerst in diesem alten Reaktionsmuster. Dann habe ich die Sichtweise gewechselt: Ich bin in die Anerkennung gegangen mit der Frage: „Kann es sein, dass diese Müdigkeit und Erkältung jetzt genau richtig ist? Dass die damit verbundene Pause, das einen-Gang-Zurückschalten genau den Raum bietet, in dem sich das neu Gelernte integrieren kann?“ Ich habe mir freie Tage umgeplant, um mehr Pause zu haben und habe nicht mehr gegen das Schlapp-Sein angekämpft. Damit habe ich mir den nötigen Raum gegeben und zudem die Energie des Dagegen-Ankämpfens gespart.

Kannst du den Unterschied zwischen der ersten und zweiten Reaktion erkennen? Die erste Reaktion macht eng, sie bremst. Die zweite Reaktion macht weit, sie ist einfach der nächste Schritt, von dem aus ich weitergehe. Kein Grund, diesen Schritt weghaben zu wollen oder schon weiter sein zu wollen.

Klingt das auch für dich wunderbar? Dann probiere diese Fragen einfach aus:

  • Kann es sein, dass das hier die Antwort auf meine Frage ist?
  • Kann ich anerkennen, dass das die Antwort ist?
  • Was ermöglicht diese Antwort?

Ich bin schon sehr gespannt, welche neue Freiheit dir die Fragen bieten. Wenn du magst, lass mich und die anderen Leser teilhaben an deinen Erfahrungen und schreibe einen Kommentar.

Gestern, kurz vor der Dämmerung, war ich spazieren. Der fast volle Mond stand bereits am Himmel. Die West-Seite des Himmels war noch klar-blau. Die Ost-Seite begann sich rosa zu verfärben. Die Erde zeigte sich weiss beschneit, über dem Fluss stieg Nebel auf. Auch über der angrenzenden Wiese lag eine Nebelschicht. Der Übergang von Schnee zu Nebel war kaum auszumachen. Ein fast mystischer Anblick.

Den November so zu sehen mit der Kälte statt dem föhnigem Altweibersommer-Temperaturen der letzten Wochen hilft mir, seine Qualitäten besser wahrzunehmen. November ist eine Zeit des Rückzugs. Eine Zeit der Dunkelheit bevor die Lichter- und Familienzeit in der Weihnachtszeit in den Vordergrund rückt. Die Pflanzen haben jetzt ihre Kraft in die Erde zurückgezogen. Es heisst auch, in dieser Zeit sind die Schleier zur Anderswelt, zu unseren Ahnen besonders dünn. Nicht umsonst liegt hier das Fest Allerheiligen oder Halloween an der Schwelle zum November.

Nutze, wenn du magst diese besondere Zeitqualität:

Äusserer und innerer Rückzug
Nutze sie für dich als persönlichen Rückzug, um Energie zu tanken. 
Oftmals ist gerade das Jahresende noch einmal übervoll im Berufsalltag und es scheint, als ob ein Rückzug gerade jetzt nicht möglich wäre. Doch stimmt das wirklich? Welche Inseln kannst du dir schaffen? Vielleicht hilft dir die frühe Dunkelheit, um dir abends Zeit für dich zu nehmen? Mit einem ersten Punsch gemütlich auf der Couch ohne smartphone, tablet oder Fernseher. Mit einem heissen Tee und einem Buch, das dich nährt. Mit einem Vollmond-Spaziergang heute Abend. Du weisst, was du brauchst, was dir Ruhe und Energie schenkt.

Wandlung und Heilung
Vielleicht fördert die Ruhe auch ein inneres Thema zu Tage, dem du dich widmen möchtest. Was möchte hier angeschaut werden? Was mag hier in Heilung gehen? Gibt es in deinem Thema einen Gedanken, eine Verhaltensweise, die du von und für jemandem anderen übernommen hast? Z.B. denkst du, jemandem eine Verantwortung abnehmen zu müssen, die derjenige nicht tragen kann? Frage dich: ist es deine Verantwortung oder die des anderen? Wenn es die des anderen ist, gib sie ihm zurück. Du stärkst ihn dadurch, weil du ihm zutraust, die Verantwortung selbst tragen zu können. Vielleicht ist es auch etwas, das „einfach immer schon in eurer Familie liegt“. Auch das kannst du durch deine Absicht zurückgeben an den rechten Platz in deiner Familienlinie. Du musst dazu gar nicht wissen, wo der Ursprung ist. Allein dein Bewusstsein und deine Absicht, dass z.B. die Verantwortung an ihren ursprünglichen Platz zurückkehren darf, bewirkt dies schon. Vielleicht zündest du hierfür eine Kerze an und gibst in diesem Raum all das in Anerkennung und Achtung zurück, was an einen anderen Platz gehört.

Anerkennung und Dank
Deine Ahnen und Vorfahren stehen geistig hinter dir. Mit all ihrem Erfahrungsschatz. Mit all den Talenten, denen sie dir auch in deinen Genen mitgegeben haben. Du bist mit ihnen und diesem Schatz verbunden. Wenn du magst, schaffe dir auch hier einen ruhigen Raum, entzünde eine Kerze für deine Ahnen, vielleicht magst du räuchern. Und sei in diesem Raum mit ihnen für eine Weile.

 

Diskriminierung ist in aller Munde und ein weites Feld: Diskriminierung von Andersfarbigen, Andersgläubigen, in irgendeiner Art „Behinderter“, Übergewichtiger, Ü-50 Stellenbewerber, und und und.

Zu vielen dieser Themen hast du dir bestimmt deine Gedanken gemacht. Wie sieht es aus mit deiner eigenen Diskriminierung gegenüber dir selber? Kennst du nicht? Glaub ich dir nicht. Wie wäre es mit:

  • einem Klassiker – unserem Körper: zu viel Fett, zu wenig auf den Rippen, Cellulite, Pickel
  • zu „billige“ Klamotten, für die Marke reicht es nicht
  • zu langsam im Lernen
  • zu schlecht im Rechnen, in Fremdsprachen
  • zu introvertiert, zu extrovertiert

Na, ist was für dich dabei?

Findest du das Wort Diskriminierung zu hart in diesem Zusammenhang? Ich finde nicht. Diskriminieren bedeutet, jemanden benachteiligen und herabsetzen. Und genau das tun wir mit derlei Gedanken – uns durch Vergleichen herabsetzen.

Diese Woche hat mich eine workshop-Idee einer anderen Person begeistert. Ich habe mich bei folgendem Gedanken ertappt: Warum hat diese Person so tolle Ideen? Warum komme ich nicht auf so eine coole Idee?

Merkst du etwas? In diesem Moment setze ich mich herab. Die Übersetzung von „discriminare“ aus dem lateinischen bedeutet „trennen“. Ich setze mich also gegenüber der anderen Person herab und gleichzeitig trenne ich mich von mir, meiner eigenen Wahrheit.

In dem Moment, in dem mir auffiel, dass ich mich herabsetze, konnte ich mir verschiedene Fragen stellen: Muss ich solche Ideen zum jetzigen Zeitpunkt meiner Entwicklung haben oder ist es ok so wie es ist? Wäre solch eine workshop-Idee überhaupt authentisch meine? Und es führte mich zur Frage: Was will ich leben? Was ist authentisch für mich? Was habe ich nur als Soll-Vorgabe von irgendjemandem übernommen?

Indem ich mir diese Fragen stellte, änderte sich mein Gefühl. Es wandelte sich von sich schlecht fühlen zu einem Freiheitsgefühl, einem zu mir Zurückkehren. Die Trennung, Diskriminierung hob sich also auf. Dabei musste ich noch nicht einmal die fertige Lösung haben.

Genau hier liegt das Geschenk: jedesmal wenn du feststellst, dass du dich gerade selber diskriminierst, kannst du innehalten. Du kannst dir die Sache anschauen und sie neu bewerten, aus deiner Wahrheit heraus neu denken und handeln.

Nun, wie sieht es aus bei dir? Stehen da auch diverse Geschenk-Boxen herum?

Viel Spass beim Auspacken! Wenn du deine Erlebnisse teilen möchtest, freue ich mich über deinen Kommentar.

Gestern war es laut genug: „Letzter Aufruf, Passagier Roswitha, eilig zum Gate nature“. 
Die Aufrufe in den Tagen davor hatte ich wohl wahrgenommen aber ich war zu sehr mit Denken und Tun beschäftigt. Denken und Tun sind prima und auch nötig. Die Frage ist nur, wie wir das tun. Lasse ich mir vorgaukeln, ich sei mal wieder der rasende Hamster im Rad oder agiere ich bewusst? Ist ein Agieren und Tun im Hamsterrad gut für mich? Für mich lautet die Antwort: nein.

Der erste Schritt aus dem Hamsterrad liegt also zuerst im Bewusst-Werden darüber, dass ich gerade im Hamsterrad renne. Dann kann ich mich fragen:
bin ich meine Gedanken, mein Wuseln? Oder kann ich sie steuern?
Allein durch die Frage bin ich schon einen Schritt raus aus meiner Wuselei.

Und dann kann ich mich fragen, ob mein Tun und mein Sein eigentlich gerade in Balance sind.

Bei mir war gestern ein Ausgleich nötig.
Ich bin also dem Aufruf gefolgt und habe mich an mein Lieblingsgate begeben: Ich bin auf einen Berg gelaufen.
Ich wusste, um in die Ruhe zu kommen, muss ich erst eine Weile laufen: Das Hirn meint die erste Zeit immer noch, die aktuellen Themen wären viel zu interessant und wichtig als dass man sie jetzt für zwei Stunden bei Seite legen könnte. Auch der Körper will erst mal nur Bewegung. Während Hirn und Körper ruhiger werden, kann ich im Laufen schon wahrnehmen, was um mich ist. Ich sehen goldenes Laub, den ersten Schnee. Ich höre den Bach. Ich rieche das Laub & den Herbst. Schritt für Schritt nehme ich die Welt mehr wahr, atme im wahrsten Sinne des Wortes auf und entspanne mich.

Und irgendwann sitze ich unter einer Fichte mit Blick über den ersten Schnee ins Tal. Es kommen Geräusche von Autos, Motorsägen zu mir herauf. Und ich stelle mir vor, wie alle ihrer täglichen Arbeit nachgehen. Wie es dort gerade wuselt. Und ich sitze ruhig an meiner Fichte. Mir kommt das Bild einer Schneekugel: Ich sitze wie am Rand dieser Kugel und schaue rein, wie es dort grad schneit.

Und dieses Schneekugel-Bild ist ein Geschenk: die Erkenntnis, dass ich nicht nur in der Schneekugel bin und tue sondern auch von draussen drauf schauen kann. Ich gehe dann immer noch meinen Dingen nach aber ich tue es mit einer anderen Ausrichtung, mit innerer Ruhe.

Und diese innere Ruhe und der Kraft, die in ihr liegt, habe ich mit heim genommen.

Also: Hamsterrad abzugeben – schon abgenutzt aber noch funktionstüchtig;)

Wie ist das bei dir?

  1. Hast du ein Hamsterrad?
  2. Willst du eins / willst du deines behalten?
  3. Was ist dein Golden Gate ins Sein?
  4. Wann nutzt du dein Gate das nächste mal? Was schenkt es dir?

Ich freue mich über deinen Bericht im Kommentarfeld!

Heute morgen war er da – der erste Bodenfrost. Und heute ist der 1. Oktober. Wie schnell das Jahr verfliegt, kommt es dir auch so vor?

Ich liebe die Oktober-Sonne, weil das Laub darin so schön leuchtet. Und ich liebe die farbigen Blätter, weil sie an wolkigen und nebligen Tagen die Landschaft lichter scheinen lassen. Kürbisse hängen strahlend orange noch an den Pflanzen oder liegen frisch in den Märkten. Hagebutten leuchten in sattem Rot. Der Oktober verschenkt Tage, wo man es draussen nochmal gut im T-Shirt aushalten und die Wärme geniessen kann.

Oktober läutet auch die kalte Zeit des Jahres an. Blätter und manche Pflanzen werden bald absterben, die Kräfte ziehen sich in die Wurzeln zurück.

Zwei Qualitäten in einem Monat! Ist das nicht die perfekte Zeit, um eine Zwischenbilanz zu ziehen übers Jahr? Sich über das Jahr wirklich nochmal bewusst werden. Sich freuen über das was entstanden ist, rausfinden, welche Ich-Will-Wünsche ich weiter verfolgen will statt an Silvester Ich-Sollte-Vorsätze zu fassen, die man eh nicht hält.

Du kannst einfach einen Rückblick machen und dir ein paar Fragen stellen:
Wo warst du am Jahresanfang, wo bist du jetzt? Was hat sich in diesem Jahr alles entwickelt? Welche Fülle hast du erlebt? Wie fühlen sich deine Highlights an? Kannst du sie feiern, dir gratulieren, dankbar sein?
Hat sich vielleicht auch manches nicht so entwickelt, wie du es wolltest? Bist du traurig oder verärgert über manches, dich oder eine andere Person? Wie können dich diese Dinge wachsen lassen?

Du kannst jetzt reflektieren: was willst du weiter vorantreiben, wo darf etwas noch mehr werden? Wo darf neues entstehen? Und wo ist es vielleicht besser, wenn du dich verabschiedest, Grenzen neu definierst?

Dann lässt du die alten Sachen gehen – in deiner Zeit. Herbst ist ja auch länger als ein Tag. Es entsteht neuer Raum für Dinge, die du neu entdecken oder vorantreiben willst. Raum, in dem neue Ideen entstehen können, weil du dich frisch ausgerichtet hast.

Nun wie sieht es bei dir aus? Bist du dabei und nutzt diese Kraft? Ich freue mich über deinen Kommentar.

Ich wünsche dir einen Oktober-goldenen Start in diesen Monat!

Was denkst du zu dieser Frage? Etwa „Nee, hab ich schon lange aufgehört“ oder etwa „Was soll denn die Frage? Klar, sind ja meine Gedanken!“, „So ein Quatsch, da les´ ich doch gar nicht weiter.“

Hast du mal beobachtet, wieviel und was es die ganze Zeit in dir denkt? Probier´ s mal aus: während dem Zähneputzen, während dem Autofahren, während dem Essen, während den Arbeitspausen. Und ich sage bewusst „was es in dir denkt“. und nicht „was du denkst“. Denn vieles läuft automatisch ab, nach eingespielten Mustern und Denkweisen. Und genau da liegt der Hund begraben – bei dem was wir über uns und die Welt denken und den Verhaltens-Mustern, die wir uns dazu abgeleitet haben.

Wir waren als Kinder alle mal zu laut, zu wild, zu unhöflich, zu verträumt – aus Sicht unser erwachsenen Aufpasser. Man hat uns gesagt, wie wir besser anders sein sollen. Die einen haben mit Anpassung reagiert, die anderen mit Rebellion. Wir wurden von anderen Kindern ausgelacht, bewundert, waren mal in einer Gruppe, wurden vielleicht von einer ausgeschlossen. Auch daraus haben wir uns Strategien überlegt, wie wir besser durchs Leben kommen.

Blöderweise hat uns niemand auf dem Weg zum Erwachsenwerden gesagt, dass wir diese Gedanken und Muster von Zeit zu Zeit überprüfen sollten. Stattdessen sagt es unterschwellig in uns immer noch „zu schlecht, zu langsam, zu laut…“
Vielleicht sieht die Welt heute aber etwas anders aus? Vielleicht haben wir uns ja weiterentwickelt? Vielleicht dürfen wir auch viel mehr sein wie wir sind und es ist egal, was andere über uns denken?

Wenn du magst beobachte dich und deine Gedanken eine Weile. Wie reagierst du wann? Bei wem? Und warum? Und dann stell dir die Frage: Sind die Gedanken immer noch stimmig? Oder welche Reaktion, welches Denken und Tun entspricht mir heute?

Vielleicht magst du mal in einem Café einen Lachanfall bekommen, den du dir sonst verkniffen hast? Vielleicht nimmst du das Risiko eines Konflikts in Kauf, statt dich daheim im stillen Kämmerchen zu ärgern?

Ach ja, noch eins: falls die alten Stimmen keine Ruhe geben:

Tu ´s trotzdem und geniess den neuen Weitblick!

Ja, du hast richtig gelesen. Ich spreche von Freude und das nicht nur mit einem Schatten, sondern den Schatten in der Mehrzahl. Ich habe Schatten in unterschiedlichen Formen, auf unterschiedlichen Ebenen. Du hast sie, wir alle haben sie. Wir alle haben sie, weil alle Dinge zwei Seiten, zwei Pole haben.

Oft sind wir uns der Schattenseiten nicht wirklich bewusst. Wollen wir vielleicht auch gar nicht, denn Schatten sind oberflächlich betrachtet häufig mit Negativem assoziiert. Wir leben halt damit und finden oft das Licht attraktiver. In Wahrheit sind Schatten und Licht aber nur zwei Pole einer einzigen Sache.

Ich will dir ein Beispiel geben:
Weisst du noch, wie ich dich eingeladen habe, mal öfters blau zu machen? Dieses Blau-Machen kann ich einfach als Vorschlag wahrnehmen. Ich kann aber auch die dahinter liegende Ebene betrachten. Dazu nutze ich die Frage: Was hat mich eigentlich bisher gehindert, von mir aus öfters bewusst Blau zu machen?

Hinter dem Blau-Machen steht bei mir das bewusst wiederholbare Heraustreten aus Effizienz und Geschwindigkeit. Effizienz und Geschwindigkeit sind für mich zwei Qualitäten. Diese sind bei mir gut ausgeprägt. Mir macht es Spass, schnell zu denken, nach Lösungen zu suchen. Ich überlege, wie ich Sachen ineinander verschachteln kann und freue mich, wenn dann alles wie am Schnürchen läuft und auch ein gutes Ergebnis dabei heraus kommt. Ich fühle mich zufrieden. Das ist die Licht-Seite.

Diese beiden Qualitäten, Effizienz und Geschwindigkeit haben sich in mir gut etabliert. Sie sind wie Programme, die gerne wie von alleine ablaufen. Das ist wunderbar, wenn ich wirklich schnell und gut vorankommen will. Aber es hat auch eine Schattenseite: Wenn ich diesen Programmen die Herrschaft überlasse, laufen sie immer ab, wann immer sie meinen, gebraucht zu werden: Ich fange unbewusst an, den Besuch bei der Oma auf die Strecke zum Supermarkt zu legen, um dann auch pünktlich zum Essen daheim zu sein, nachdem ich auch noch den Wertstoffhof irgendwie untergebracht habe. Ich überlege gar nicht, ob Effizienz und Geschwindigkeit hier wirklich nötig sind. In manchem Fall fühle ich mich dann gestresst. Und dann höre ich Sätze wie  „Entspann doch mal. Was machst du denn für einen Stress“ und fühle mich angegriffen.

Statt mich angegriffen zu fühlen, kann ich über die Schattenseite das dahinter liegende Programm, die Qualität erkennen und wieder selbst die Herrschaft übernehmen. ICH beschliesse, dass der Besuch bei Oma heute so wunderbar ist und ausgedehnt werden will. Es ist egal, ob ich den Supermarkt noch unterbringe oder nicht. Ich werde definitiv nicht verhungern. Der Wertstoffhof hat in der Tat auch an anderen Tagen noch offen. Davon wissen ja meine inneren Programme nichts. Sie tun ihr Bestes.

Wenn die Programme, meine Qualitäten ihr bestes für mich tun wollen, dienen sie mir. Genau,  SIE dienen MIR und nicht umgekehrt. Ich bin also Herr / Frau in meinem Haus.

Genau wenn ich erkenne, dass da ein Programm, ein Muster läuft kann ich entscheiden, ob das längst überholt ist, ich es gar nicht mehr brauche. Oder ich kann überlegen, in welcher Form ich es jetzt nutzen möchte.
Und genau da fangen die Schatten an, Spass zu machen.

Heute morgen habe ich Geburtshilfe geleistet. Die weiche Kapsel um eine Mohnblüte hatte sich schon geöffnet, die Blütenblätter spitzten bereits hervor. Vorsichtig habe ich die Kapselsegmente entfernt. Kaum hat die Blüte gemerkt, dass die Begrenzung entfernt war, hat sie begonnen, sich ein Stück zu entfalten. Wow, welche Energie die Blüte hat! Fast wie im Zeitraffer begann sie sich zu öffnen. Dann hat sie eine kurze Pause eingelegt und während ich hier schreibe, wird sie sich vollständig entfalten.

Ich habe mich kurz gefragt, ob ich die Hülle wegnehmen darf oder ob ich der Mohn-Natur besser ihren Lauf lasse. Die Hülle hatte sich aber schon komplett getrennt, haftete ja nur noch an. Darüber habe ich mich nochmals vergewissert und die Kapsel vorsichtig weggenommen. Die Blütenblätter haben keinen Schaden genommen.

Natürlich hätte sie es auch alleine geschafft, sie hätte eben noch etwas Kraft aufwenden müssen zum Abwerfen.

Und dann dachte ich mir: ah ja, genau wie bei mir:
Lange war ich überzeugt, dass ich mich durch alle Themen selber durcharbeiten muss. Irgendwann habe ich umgedacht und begonnen, mir für manches Thema Hilfe zu holen. An einer Stelle war ich vielleicht noch nicht so weit, musste erst innen noch etwas arbeiten und wurde hier unterstützt. An einer anderen Stelle hatte ich mir scheinbar nicht den sensibelsten Helfer ausgesucht.

Wenn aber eine alte Begrenzung bereit ist abzufallen, dann ist ein guter Helfer genial. Es ist wirklich wie eine Geburtshilfe zur Entfaltung. Die eigene Energie steht dann komplett für die Entfaltung in den neuen Raum hinein zur Verfügung.

Hast du auch schon diese wunderbare Erfahrung gemacht? Falls ja, supergut oder? Falls nein, probier s doch einfach mal aus. Und wenn du magst, berichte hier über deine Erfahrung, dein Gefühl damit.

…ich geh mal nach dem Mohn schauen

Die dominierende Farbe für mich heute ist blau. Vermutlich, weil es in so starkem Kontrast zu den letzten Wochen steht. Es ist strahlend blauer Himmel, über den erst jetzt ein paar gutmütige Wölkchen ziehen. Herrlich. Endlich sonnig, endlich warm! Ein Gefühl der Freiheit.

Erinnert auch dich Blau an Freiheit?
Der blaue weite Himmel. Das blaue weite Meer.
Die blau angemalten Häuschen aus dem Urlaubskatalog.
Mal Blau Machen. Ins Blaue hinein fahren.
Die Freiheit hat zwei Seiten. Freiheit VON und Freiheit FÜR:
Freiheit VON Verpflichtungen, VON feststehenden Plänen. Freiheit VON einem Zeitkorsett.
Freiheit FÜR mal Nichts-Tun. Freiheit FÜR Spass. Freiheit FÜR Spontanes.

Wir haben eine Menge Termine. Wirklich feste Termine, wie die Arbeitszeiten. Daneben auch eine Unmenge anderer Termine: der Einkauf, der Wertstoffhof, es sollte geputzt werden, die Sportstunde, die anstehende Familienfeier, Freunden beim Umzug helfen. 
Ein guter Teil davon macht uns bestimmt auch Spass. Wenngleich wir selbst diese Dinge manchmal als „eben auch noch auf der Liste“ wahrnehmen. Aber zwischendurch mal Blau-Machen (nicht bei der Arbeit, claro) und schauen, wonach uns der Sinn eben gerade JETZT steht?

Schenk dir öfters mal Blaue Zeit
Es ist wirklich ein Geschenk von dir an dich. Diese Zeit hat eine tolle Qualität, sie kann sich wie ein Kurzurlaub anfühlen.
Du könntest dir nach dem Einkaufen an einem Café noch einen Espresso gönnen, statt wie gewohnt, sofort nach Hause zu fahren.
Du könntest zur Arbeit eine Decke mitnehmen und auf dem Nachhauseweg einen Abstecher ins Grüne machen.
Oder wie wäre es hiermit (eine meiner Lieblingszeiten): Kannst du z.B. Freitags mal früher aus der Arbeit gehen? Prima, dann ist das eine herrliche Zeit für die Eisdiele, einen Einkaufsbummel, den Stadtpark, den Buchladen zum Schmökern, einen Spaziergang am See, ein Radtour, die zu dieser Zeit normal nicht möglich wäre
…..
….all die Möglichkeiten sind für dich und du kannst dir die Freiheit FÜR sie nehmen!

Gestern kam ich auf einer Wanderung an einer wunderschönen, leuchtenden Blumenwiese vorbei. Ich war fasziniert. Eine solche Vielfalt auf so kleinem Raum, wie selten und wunderschön. Eine Blume gefiel mir besonders gut, ich habe sie mir genauer angeschaut.

Kannst du sehen, wie leuchtend das Innere der Blüte strahlt?
Kannst du die Raffinesse der Natur erkennen? Ein äusserer Kreis an Blütenblättern, weitere innen, filigrane Girlandenstrukturen, …. Ein wahres Kunstwerk.
Wenn die Blütenblätter geschlossen sind, sieht man diese Details und die Strahlkraft der Blume nicht. Erst das Öffnen der Blüte macht dies möglich.

Die Blume schert sich dabei nicht darum, ob irgendjemand sie schön findet oder nicht. Sie macht das, was ihre Natur ist. Und dazu gehört das Öffnen und ihren inneren Schatz, ihre Besonderheit zu zeigen.

Wir Menschen sind da schon anders. Als Kinder sind wir meist noch unbeschwert und offen. Doch lernen wir mit der Zeit, was gut ankommt oder wo man aneckt. Wo man ausgelacht wird und wo nicht. Und mit der Zeit verschliessen wir unsere Besonderheiten und zeigen sie kaum mehr. Oder wir zeigen sie aber das eher verhalten, wir könnten ja als Angeber gelten.
Gefällt dir jede Blume? Nein, vermutlich nicht. Vielleicht gefällt genau diese Blume aber jemandem anderen.
Doch wie könnte dieser andere sich über die Blüte freuen, wenn diese sich sich nicht öffnen würde?

Was verpasst die Welt bei dir? Trau dich, mehr von dir zu zeigen.

Wo fängst du an?