Glaubst du noch all deinen bisherigen Gedanken?
Was denkst du zu dieser Frage? Etwa „Nee, hab ich schon lange aufgehört“ oder etwa „Was soll denn die Frage? Klar, sind ja meine Gedanken!“, „So ein Quatsch, da les´ ich doch gar nicht weiter.“
Hast du mal beobachtet, wieviel und was es die ganze Zeit in dir denkt? Probier´ s mal aus: während dem Zähneputzen, während dem Autofahren, während dem Essen, während den Arbeitspausen. Und ich sage bewusst „was es in dir denkt“. und nicht „was du denkst“. Denn vieles läuft automatisch ab, nach eingespielten Mustern und Denkweisen. Und genau da liegt der Hund begraben – bei dem was wir über uns und die Welt denken und den Verhaltens-Mustern, die wir uns dazu abgeleitet haben.
Wir waren als Kinder alle mal zu laut, zu wild, zu unhöflich, zu verträumt – aus Sicht unser erwachsenen Aufpasser. Man hat uns gesagt, wie wir besser anders sein sollen. Die einen haben mit Anpassung reagiert, die anderen mit Rebellion. Wir wurden von anderen Kindern ausgelacht, bewundert, waren mal in einer Gruppe, wurden vielleicht von einer ausgeschlossen. Auch daraus haben wir uns Strategien überlegt, wie wir besser durchs Leben kommen.
Blöderweise hat uns niemand auf dem Weg zum Erwachsenwerden gesagt, dass wir diese Gedanken und Muster von Zeit zu Zeit überprüfen sollten. Stattdessen sagt es unterschwellig in uns immer noch „zu schlecht, zu langsam, zu laut…“ Vielleicht sieht die Welt heute aber etwas anders aus? Vielleicht haben wir uns ja weiterentwickelt? Vielleicht dürfen wir auch viel mehr sein wie wir sind und es ist egal, was andere über uns denken?
Wenn du magst beobachte dich und deine Gedanken eine Weile. Wie reagierst du wann? Bei wem? Und warum? Und dann stell dir die Frage: Sind die Gedanken immer noch stimmig? Oder welche Reaktion, welches Denken und Tun entspricht mir heute?
Vielleicht magst du mal in einem Café einen Lachanfall bekommen, den du dir sonst verkniffen hast? Vielleicht nimmst du das Risiko eines Konflikts in Kauf, statt dich daheim im stillen Kämmerchen zu ärgern?
Ach ja, noch eins: falls die alten Stimmen keine Ruhe geben:
Tu ´s trotzdem und geniess den neuen Weitblick!
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